Vor allem Kinder blühen in der Natur meistens auf, sie sind in Bewegung, machen neue Erfahrungen und erkunden und entdecken mit all ihren Sinnen. Je mehr Sinne an etwas Erlebtem beteiligt sind, desto besser prägt es sich ein Kind ein. Gerade im Wald werden all unsere Sinne angesprochen: der Duft der Bäume, die vielen Farbtöne der Blätter, die unterschiedlichsten Materialien und Oberflächen von Gräsern, Pflanzen, Hölzern und Steinen. All das können wir nicht nur sehen, sondern auch fühlen und spüren. Wenn man die Augen schließt und genau zuhört, so ertönen Geräusche
von verschiedensten Tieren, das Plätschern eines Bachs in Nähe oder das Rauschen des Windes durch die Baumgipfel.

DIE SIEBEN GEHEIMNISSE

Material: Augenbinden, Schals oder Tücher

So geht’s: Die Teilnehmer*innen bilden Paare. Eine der zwei Personen verbindet sich die Augen mit einer Augenbinde. Die andere Person hat die Aufgabe, ihren bzw. ihre Partner*in die sieben Geheimnisse der jeweiligen Umgebung entdecken zu lassen. Dafür führt der/die Begleiter*in den/ die Partner*in behutsam an der Hand durch den Wald und erzählt ihm/ihr in Form einer Geschichte, was er/sie gerade wahrnimmt. Bei sieben markanten Punkten bleibt er/sie stehen und lässt seinen Partner bzw. seine Partnerin diese Stelle genau erkunden. Da der/die Geführte die Geheimnisse nicht sehen kann, gilt es, die anderen Sinnesempfindungen stärker ins Spiel zu bringen:

  • Fühlen
  •  Riechen
  • Hören
  • eventuell auch das Schmecken

Schließlich kehren die Paare zum Ausgangspunkt zurück. Der/Die Geführte nimmt die Augenbinde ab und versucht nun, die Geheimnisse mit offenen Augen wiederzufinden, wobei sein/e Partner*in die Entdeckungen bestätigt oder korrigiert. Anschließend werden die Rollen getauscht.

KUGELBAHN AUS NATURMATERIALIEN BAUEN

Material: Zwei Bälle und Materialien, die in der Natur gesammelt werden

So geht’s: Die Gruppe baut eine Kugelbahn aus Naturmaterialien. Dafür ist es wichtig, zuerst eine Stelle zu finden, an der die Bahn aufgebaut werden kann. Die Teilnehmer*innen beobachten dadurch den Wald und dessen Gegebenheiten genau. Idealerweise geht es leicht bergab, sodass die Bälle in der Kugelbahn gut rollen. Als Nächstes werden Materialien in der Natur gesammelt. Dabei wird der eigenen Kreativität keine Grenze gesetzt. Wichtig ist allerdings, dass ausschließlich Materialien verwendet werden, die in der Umgebung verfügbar sind, ohne den Naturraum zu beschädigen.

Nun heißt es tüfteln und basteln und die Kugelbahn Schritt für Schritt gestalten. Bei größeren Gruppen macht es Sinn, zwei Bahnen zu erstellen. Welche Bahn ist schneller? Welche Bahn bietet mehr Action? Was haben sich die Naturarchitekten und Naturarchitektinnen bei der Erstellung ihrer Bahn überlegt?

VETRAUENSSPAZIERGANG – PARCOURS MIT VERBUNDENEN AUGEN

Material: Augenbinden, Schals oder Tücher und 2 Seile (50 bis 70 Meter lang):

So geht’s: In einem abwechslungsreichen Gelände wird ein möglichst langes Seil gespannt. Es sollte dabei so viele verschiedene Geländeformen wie möglich durchqueren. Die Teilnehmer*innen starten nacheinander und gehen blind am Seil entlang durch die Natur. Es werden dadurch verschiedene Untergründe, wie zum Beispiel Steine, Laub, Moos, ertastet und intensiv wahrgenommen. Die Zeitabstände beim Start sollten so bemessen sein, dass sich die Teilnehmer*innen unterwegs nicht treffen, sodass jeder für sich spüren und erleben kann.

Variante: Schuhe ausziehen und barfuß mit verbundenen Augen vorsichtig die Strecke erkunden.

BALL AUS NATURMATERIALIEN

Material: Alle Materialien werden in der Natur gesammelt. Für die Variante benötigt man zwei Eier.

So geht’s: Die Teilnehmer*innen werden in Teams zu drei bis vier Personen eingeteilt. Die Aufgabe jedes Teams ist es, einen Ball aus Naturmaterialien zu basteln. Dazu schwärmen die Spieler*innen im Wald aus und sammeln alles, was sie finden und nutzen können, um einen Ball zu bauen, ohne die Natur zu beschädigen. Der Spielleiter bzw. die Spielleiterin setzt einen Zeitpunkt fest, an dem alle Bälle fertiggebaut sein müssen. Nun präsentieren die Teams ihre Bälle und erklären, wie sie diese gestaltet haben. Als Nächstes spielen die Teilnehmer*innen mit ihren Bällen ein Ballspiel. Dafür eignet sich zum Beispiel Namensball sehr gut. Man wirft den Ball hoch in die Luft und ruft zugleich den Namen eines Mitspielers oder einer Mitspielerin. Diese/r hat die Aufgabe, den Ball zu fangen. Wie viele Würfe hält jeder Ball aus? Das Team, dessen Ball am längsten einsatzfähig ist, hat gewonnen.

Variante: Eine Möglichkeit, um die Spannung des Spiels zu erhöhen, ist, ein Ei in die Mitte des Balls einzubauen. Sobald alle Bälle fertiggestellt sind, werden diese hoch in die Luft geworfen und landen anschließend am Boden. Welcher Ball bietet ausreichend Polsterung, damit das Ei im Inneren nicht platzt?

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Bianca Somavilla ist Jugendleiterin im Alpenverein Sektion Stubai und leitet dort den Bereich Klettern mit Kindern und Familien.

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