… dachten wir uns zumindest, denn die Aussichten auf gutes Eis waren nicht gerade rosig. Die Rechnung hatten wir jedoch ohne unseren Eis Master Motz (Matthias) gemacht.

Tag 1

Am Tauernhaus in Osttirol angekommen, machten wir uns gleich auf den Weg in den Eispark, wo vor allem Bergrettungsthemen wie Kameradenrettung bei Vorsteigersturz durchgenommen wurden. Eine Technik, die man hoffentlich nie braucht, sie aber im Fall der Fälle beherrscht.

Tag 2

Das eher mäßige Wetter und die immer noch ernüchternden Aussichten auf wenig Eis trieben uns dann am zweiten Tag in die Drytooling Grotte. Zuvor hörten wir noch einen sehr informativen Vortrag über Naturschutz, der beleuchtete, wie wir als Bergsteiger die Tierwelt in den Bergen beeinflussen. Nach diesem Vortrag ging es dann wieder ums Klettern.

Eine wirklich imposante Hölle im Mölltal, die einem viele Möglichkeiten zum Herumkratzen bietet.

Mit musikalischer Untermalung von Pete wurde am Nachmittag bei immer stärker werdendem Schneefall in steiler Wand mit aller Kraft gegen die dicken Unterarme gekämpft. Unter anderem bekamen wir auch noch eine Unterweisung in die Relevanz der richtigen PSA (Persönliche Schutzausrüstung) beim Drytooling. Helm und so.

Den Abend ließen wir nach einem köstlichen Abendessen im Tauernhaus mit einer noch köstlicheren Sachertorte ausklingen. Es war nämlich ein besonderer Tag. Ziemlich genau vor 22 Jahren kam unsere Teamkollegin Eva zur Welt. Herzlichen Glückwunsch noch einmal!

Tag 3

Gegen jede Erwartung fanden wir dann am dritten Tag unserer Ausbildung dank der umfangreichen Ortskenntnis unseres Eis Masters doch noch gutes Eis.

In der Nähe von Prags konnten wir einige wirklich coole Routen klettern und sogar eine neue Variante einbohren. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei Eva und Motz bedanken. Für die Geduld beim Sichern und die Möglichkeit mich, an meinem Geburtstag durch dieses eindrucksvolle Dach raus zu bohren.

Bevor es allerdings an die Kletterei ging, stellten wir im Zustieg fest, dass wir das Parkticket vergessen hatten. Edel wie er eben ist, erklärte sich Philipp bereit, das kurze Stück zurück zum Parkplatz zu laufen, um ein Parkticket zu kaufen. Auf dem Rückweg zu uns wurde er sogar von ein paar netten Autofahren noch ein Stück mitgenommen. Nur leider ins falsche Nebental. Irgendwann kam ihm das Ganze doch spanisch vor und er rannte den ganzen Weg wieder hinaus. Draußen angekommen war er schon drauf und dran dasselbe Tal wieder hineinzulaufen, weil man ihm gesagt hatte dass, dies schon der richtige Weg zum Eiskletterspot sei, bis er dann doch den entscheidenden Hinweis bekam und endlich auf der richtigen Spur war.

Nach dieser „kurzen“  Zustiegsvariante schloss Philipp latent verspätet wieder zu uns auf. So spurten Murron, Jakob, Philipp und Manu mit Much und Max zu der Route Guasboascht hinauf. Wir (Motz, Eva, Leonie, Lorenz, Pete und ich) versuchten uns an den Zapfen im weiter taleinwärts gelegenen Eisklettergarten. Während Pete, Leonie und Lorenz auch wirklich einen dieser hängenden Riesen erkletterten, kam ich nur knapp in Schlagweite an meinen Zapfen heran. Voller Motivation die Linie zu vollenden, ließen wir das Material hängen und beschlossen am nächsten Tag nochmal hierher zu kommen.

Nach einer weniger spektakulären Rückfahrt und einem erneut köstlichen Abendessen beendeten wir den Tag mit einem Saunagang. Schließlich gibt es nichts Besseres nach einem Eisklettertag.

Tag 4

Erneut in Prags angekommen, stieg heute das gesamte Team, ganz ohne Zustiegsvariante, mit den Mentoren zum Eisklettergarten auf. Nach einer kurzen Einweisung von Motz, wie man seine Eisgeräte ordentlich in Schuss hält, ging es wieder los. Während sich die einen mit der Analyse ihrer Eisklettertechnik beschäftigten, kletterten Manuel, Jakob und Much eine Mixed Linie im oberen Teil der Arena, wo sie von Much noch eine kurze Lektion in Sachen Eisstabilität erhielten.

Für mich ging es dann auch ans Eingemachte und so kratzte ich mich den anvisierten Eiszapfen hinauf.

Ein toller Abschluss des Updates, bei dem Ramona ein paar mega coole Fotos von uns machte.

Abschließend kann man also sagen, dass es nicht immer die besten Bedingungen braucht, um eine schöne Zeit in den Bergen zu haben. Lässige Leute, Schneeketten und eine Sauna sind völlig ausreichen. :^)

Text: Elias Hangwayrer | Fotos: Ramona Waldner

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Acht junge Alpinist*innen sind zwei Jahre gemeinsam unterwegs, haben die Chance, die eigenen Grenzen in allen Disziplinen des Alpinismus zu verschieben und eigenverantwortlich auf hohem Niveau auszuüben, begleitet von erfahrenen Mentor*innen.  Leistung steht dabei nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es um gemeinsame Abenteuer, prägende Erlebnisse und ein Lernen auf Augenhöhe. www.jungealpinisten.at

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Elias Hangweyrer ist Mitglied im Junge Alpinisten TEAM 23 - 25.

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