Ein Klettertag mit der Alpenvereinsjugend: Was haben wir heute gemacht? Spinnen lieben gelernt, weil sie einem gezeigt haben, wo der nächste Griff ist, gesichert, geklettert, Knoten und Partnercheck gelernt, Topo lesen gelernt, zwischendurch noch eine Zwergenvilla aus Moos und Steinen gebaut, einen Kurzausflug als Höhlenforscher in die herabgefallenen Felsbrocken gemacht, Spaß gehabt! Nach dem gemeinsamen Revue-Passieren-Lassen des Tages mit den Kletterrookies sind sich alle einig: Das war heut’ ein super Ausflug, allen hat’s gefallen! Egal ob Klettern, Wandern oder ein Mountainbike Ausflug – wer mit Kindern unterwegs ist, hat viele Eventualitäten eingeplant. Was gehört dazu, als Jugendleiter oder Jugendleiterin einen gelungenen Ausflug mit Kindern zu planen? Wir haben euch ein paar Eckpunkte zusammengefasst!

Planung

Jugendleiter  und Jugendleiterinnen + Kinder = Kompass + Nadel

Eine Gruppenstunde kann als Planungstreffen genutzt werden. Dazu Karte rausholen, Kompass in die Hand nehmen, Bilder zu den geplanten Wanderungen (mit See, Hüttenspielplatz, Bach…) gemeinsam anschauen. Schnell wird sich zeigen, wen es wohin zieht. Wer die Kinder kennt, kennt auch ihre Vorlieben und Interessen und kann damit Motivation für das gemeinsame Abenteuer erzeugen. Die Kinder sind dadurch involviert, wissen schon, wohin die Reise geht und können sich auf das Geplante freuen.

Abenteuer: Ziel

Ziele an Kondition und Motivation der Kinder anpassen. Tagestouren mit Kindern bis sechs Jahren sollten eine Gehzeit von vier Stunden nicht überschreiten. Zu längeren Wanderungen lässt sich so mancher mit lohnenswerten Abenteuerzielen motivieren (seichte Bachplätze oder Wiesen für Laufspiele). Pausen zum Spielen und Erholen sollten für alle Altersgruppen, inklusive der Erwachsenen, unbedingt eingeplant werden.

Natur-liche Pausen

Für Personen, die im Beg-Leiten von Kindern noch nicht so routiniert sind, eine Empfehlung: Entweder man wählt eine Tour, die bekannt ist, oder man geht die gewählte Tour vorher ab. So können geeignete Pausen-Stationen mit Spielgelegenheiten, zum Beispiel Hütten oder Felder, identifiziert werden. Außerdem fällt die Einschätzung einer bereits zurückgelegten Wegstrecke leichter.

Die Kleinen ganz groß

Manche Kinder langweilen sich, wenn jüngere Kinder die Aufmerksamkeit der Erwachsenen voll beanspruchen. Um dieses Phänomen zu vermeiden, kann es helfen, älteren Kindern Beobachtungsaufgaben zu geben oder Rollen zu übertragen.

Vertrauen ist gut…

Eltern haben oft Vorbehalte wenn es darum geht, ihre Kinder in die Obhut des Jugendleiters oder der Jugendleiterin zu übergeben. Verständlicherweise. Für das Jugendteam bedeutet das: klare Kommunikation! Was ist der Plan, Start- und Endpunkt, was sollen die Kinder einpacken? Gibt es besondere Bedürfnisse? Wer ist Hauptansprechpartner und wurden die Kontaktdaten weitergeleitet? Alle Handynummern der Eltern eingespeichert?

Es gilt: Vertrauen ist eine zarte Pflanze, die Zeit braucht, um zu wachsen!

Gruppengröße und Anzahl der Betreuerinnen und Betreuer

Ein gelungener Tag im Freien hängt auch davon ab, ob Gruppengröße und Betreuer*innen anzahl aufeinander abgestimmt sind. Wichtig: Mehr Betreuer*innen sind sinnvoll, wenn alle gut informiert sind; manchmal führen mehr Betreuer*innen zu mehr Verwirrung.

Spiel, Spaß & ENTspannung

Programm in Form von Beobachtungsaufgaben, Spielen, „technisches Know-how“ (für Klettern, Orientierung, Bogenbauen), Sammeln für das Basteln oder Land-Art in der Natur,… „Finde die nächste Wegmarkierung“, „Wie viele verschiedene Waldtiere findest du?“, Ratespiele oder eine Schatzsuche sorgen für eine kurzweilige Wanderung.

Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es viele! Die Erfahrung zeigt: Betreuerinnen und Betreuer vermitteln mit Leidenschaft, was sie selber gerne machen.

Die Top 10 Dinge im Rucksack für die Wanderung mit Kindern

  • Erste Hilfe-Set und Pflaster
  • Wasserflasche
  • Ersatzsocken
  • Regenjacke
  • Fleece/Pulli
  • Mütze
  • Äpfel, Schokolaaaade! Oder andere Naschereien
  • „Notbrot“
  • Geheimnisse, Schätze, Feen und Waldkobolde – jedenfalls eine gute Geschichte auf Lager
  • Geduld, Spontaneität, Flexibilität
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Vera Kadletz ist ehrenamtlich als Jugendleiterin in den Sektionen St.Gilgen und Innsbruck tätig.

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